Die Produktion von Lernprogrammen folgt im Prinzip der gleichen Logik, wie jeder andere Produktionsprozess. Nehmen wir z.B. das Backen eines Kuchens: wenn ich schlechte Zutaten habe, ist es eher unwahrscheinlich, dass ein wohlschmeckendes Gebäck dabei herauskommt. Das gleiche gilt, wenn ich zu wenig oder zu viel in den Teig werfe. Beim Erstellungsprozess eines Lernprogramms aber, wird der Zusammenhang zwischen den Zutaten (dem Input) und dem Lernprogramm (dem Output) oft ausgeblendet. Woran liegt das?
Meistens, wenn maßgeschneiderte Lernprogramme gewünscht sind, haben die Unternehmen schon einiges an Material vorliegen, z.B. eine umfangreiche – mal mehr, mal weniger schöne – PowerPoint-Präsentation. Da gilt es dann zunächst, das Material zu sichten, eine Idee zu entwickeln, sich auf ein Design zu einigen und im Zweifelsfall einige Detailinformationen, die für das Verstehen nicht notwendig sind, wegzulassen. Das Ergebnis braucht dann meist noch ein paar kleine Korrekturen und fertig ist das Lernprogramm, mit dem alle glücklich sind.
Was aber, wenn es keine Präsentation gibt? Muss auch kein Problem sein. Wir hatten schon Fälle, wo uns einfach ein paar DIN-A4-Seiten Text in die Hände gedrückt wurden. Das war erst einmal ein bisschen befremdlich, aber wenn der Text in sich logisch und ausreichend ist, werden auch das runde Lernprogramme, mit denen bisher alle zufrieden waren.
Tricky wird es, wenn der Input völlig unklar und unstrukturiert ist, viele Personen involviert sind und jede*r eine andere Vorstellung davon hat, was am Ende dabei rauskommen soll. Das ist dann ungefähr so, als würden Zutaten geliefert, wovon einige für einen süßen Kuchen, einige für ein deftiges Gericht und einige nicht essbar sind und keiner verrät, was man kochen soll. Was tut man da? Im Prinzip wäre die Lösung, sich mit den Beteiligten zusammenzusetzen und zu klären, was das Lernziel ist, welche Struktur passt, welche Materialien vorhanden und welche zu beschaffen sind. Wenn aber gleichzeitig auch noch immenser Zeitdruck dazu kommt und der Auftrag die Abstimmung über Inhalte nicht beinhaltet? Tja, dann wird es tricky. Und dann kann das Ganze nur schiefgehen.
Dabei ist es eigentlich ganz einfach:
- ZIELGRUPPE – Für wen ist das Lernprogramm?
- LERNZIEL – Was muss die Zielgruppe am Ende wissen oder können?
- AUFBEREITUNG – Wie will die Zielgruppe angesprochen werden? Welche Materialien sind passend? Welche Sprache spricht sie?
- STRUKTUR/ROTER FADEN – Welche Geschichte /Prozess eignet sich, um durch das Lernthema zu führen?
- MATERIAL – Welche Inhalte, Informationen und Materialien brauche ich, um diese Geschichte zu erzählen? Und wer liefert sie?
Wenn das geklärt ist, kann es losgehen. Dann klappt’s auch mit dem Kuchen….